Geschüttelt, nicht gerührt

Es schüttelt und rüttelt heute Freitag als ich im Hotelbett so vor mich hinschlummere. Vorbelastet durch Mitbewohner in Zurigo ein Piso über mir, denke ich zuerst nur genervt an (Achtung: politisch inkorrekt) überdurchschnittlich von der Schwerkraft begünstigte, durch’s Zimmer stampfende Hotelgäste. Aber nach einiger Zeit dämmert mir, dass mann (frau?) über mir nicht die Quelle der Störung sein kann. “Da bebbet wohl die Erde ein wenig”, denke ich schliesslich. Was mir dann später von chilenischer Seite auch lachend bestätigt wird mit der Frage, ob ich die diversen Erdbeben während der letzten Tage denn gespürt hätte… Nachdem am Montag das Meer vor Valparaiso gebebt hatte (inkl. Tsunami-Warnung der örtlichen Behörden) war’s diesmal also auch in Santiago zu spüren. Aber macht euch deswegen mal nicht ins Hemd: In einer Gegend mit so vielen Vulkanen ist ein Geschüttel ab und zu nicht gerade unwahrscheinlich (Vulkane in Chile). Schäden hatten die Beben übrigens bisher keine zur Folge und auch in den hiesigen Medien waren die Beben keine grosse Geschichte – hoffen wir mal das bleibt auch so!

earthquake

From Dusk Till Dawn

In den vergangenen Wochen wurde ich von vielen Leuten gefragt, ob’s denn von meinem nächsten Sabbatical wieder einen Blog gäbe… Gibt es. Aber als Sabbatical möchte ich diese kurze Auszeit eigentlich nicht verstanden wissen. Dafür sind zwei Monate einfach nicht lange genug. Trotzdem ist es eine gute Gelegenheit wieder einmal anzuhalten, durchzuatmen, sich umzuschauen und eine längere Reise zu unternehmen. Wenn ihr mir bei meinen Streifzügen durch Chile über die Schultern sehen möchtet, dürft ihr das gerne tun. Und ich würde mich auch über den einen oder anderen Kommentar aus der Heimat freuen. Aber bitte erwartet keine umfassenden Reiseberichte mit lückenloser Bilddokumentation und vollständiger Quellenangabe. Und nehmt das was ich hier so niederschreibe nicht zu ernst – ein bisschen Spass muss sein.

Los ging’s mit einem Hüpfer über den Atlantik von Zürich via Madrid nach Santiago de Chile. In Europa bei Regen, Kälte und tief schwarzer Nacht gestartet, erlebte ich von meinem Fensterplatz im A340-600 aus einen wundervollen Sonnenaufgang während dem Flug über die Anden. Und danach strahlenden Sonnenschein und 28 Grad Celsius bei der Ankunft in Santiago. Also so könnte es von mir aus weitergehen… Wird’s natürlich nicht weil hier auf der Südhalbkugel zur Zeit eigentlich Herbst ist und das bedeutet im Normalfall vor allem eins: Regen! Aber der Anfang war schon mal super…

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