Bevor hier unten der Winter einkehrt, wollte ich so rasch wie möglich ab in den Süden und entlang der Carretera Austral die Nationalparks Patagoniens abklappern. Nun bin ich endlich auf der Ruta 7 unterwegs und die Landschaft links und rechts der Strasse ist wirklich atemberaubend. Kommt hinzu, dass bis jetzt auch grandioses Wetter war.
Trotz strahlendem Sonnenschein und ca. 15 Grad hat man mich aber am Mittwoch im Hostel in Coyhaique noch gewarnt, ich solle vorsichtig fahren, wegen eventuellem Hielo auf den Strassen. So richtig ernst habe ich das angesichts dieses Wetters nicht genommen (siehe Bilder unten) und eher an meinen Spanischkenntnissen gezweifelt bis ich dann auf dem Portezuelo Ibanez (spanisch für ‘Gebirgspass Ibanez’) plötzlich etwas weisses vor mir auf der Strasse schimmern sah und gerade noch rechtzeitig ‘voll uf d Chlötz’ gehen konnte, um darüber hinweg zu schleichen. In der Folge hatte es in jeder Kurve bis nach Villa Cerro Castillo hinunter auf der Schattenseite Glatteis und ich bin das 1000 MüM Pässchen mit 30 km/h runtergeschlichen. Als es mir irgendwann zu bunt wurde und ich mit flotten 40 km/h die nächste leichte Biegung nehmen wollte, hat mich mein Pickup mit einem kurzen aber bestimmten Schwung aus der Hüfte darauf hingewiesen, ich solle das doch bitte unterlassen, es sei auch so schon schwierig genug für ihn auf der Strasse zu bleiben… Den Spuren kreuz und quer über die Fahrbahn nach zu urteilen, haben auch einige andere nicht an Hielo geglaubt und unfreiwillig an ihrer B-Note gearbeitet… Alles halb so wild aber in drei Wochen muss ich wieder zurück und falls es dann bereits Schnee hat, muss ich leider meine Auszeit verlängern und hier unten überwintern – das ist dann halt höhere Gewalt… 😃