Der südlichste Punkt meiner Reise sollte Caleta Tortel sein. Klar ginge die Carretera Austral noch ca. 100 km weiter bis nach Villa O’ Higgins aber dort gibt es nicht viel zu sehen.
Ein Einschub: Während ich das auf meinem Handy in einem Pub in Cochrane tippe, kommt gerade die Polizei vorbei und will wieder irgendwas kontrollieren. Das ist wirklich unglaublich hier: Wo du auch hingehst, die Polizia ist garantiert schon da. Den geschätzten Ordungshütern werde ich noch einen separaten Beitrag widmen…
Also: Ich bin bis nach Caleta Tortel runtergefahren. Das ganze Dorf dort hat ca. 500 Einwohner und ist komplett aus Holz auf Pfählen gebaut. Es gibt keine Strassen und Wege sondern nur Gehsteige, Treppen und Plattformen aus Holz. Weshalb die alles auf Holzpfählen an den Hang gebaut haben, begreife ich nicht – 1 km landeinwärts hätte es eine ebene Fläche wo man eine ganze Stadt hinstellen könnte – aber eindrücklich ist es schon. Und ganz schön rutschig bei dem vielen Regen dort unten. Ich bin auf den Holzplanken mehrmals ausgerutscht, einmal filmreif wie auf einer Bananenschale à la Charlie Chaplin, sodass mir der Reiseführer in hohen Bogen aus der Hand geflogen ist und ich unter die Holzplanken klettern musste, um ihn wieder aus den Büschen hervor zufischen… 🙂 In der einzigen Hospedaje, die um diese Jahreszeit noch offen hatte, habe ich Unterschlupft gefunden. Die Unterkunft war erstaunlich gemütlich auch wenn alles ein wenig geknarrt und geschwankt hat während es draussen gestürmt und in Strömen geschüttet hat. Und weil wirklich kein Restaurante mehr offen hatte, haben sie mir auch noch ein Lomo mit Härdöpfelstock zum Z’Nacht gekocht anstatt nur das Frühstück bereitzustellen. Alles kein Problem!