Baustelle ‘Carretera Austral’ – Alles für ein Chile mejor…

Leider erreiche ich nun schon bald das Ende meiner Reise entlang der Carretera Austral. Vorher wollte ich euch aber nochmals ein paar weitere Impressionen der Strasse präsentieren. Nördlich von Coyhaique hat’s auch noch ein paar ‘interessante’ Passagen, wie ihr den Photos entnehmen könnt. Insbesondere die Strecke zwischen Puerto Cinses und Puyuhuapi war eine Zumutung wegen der vielen Baustellen. Was heisst viele: Es war eine einzige 100 km lange Baustelle! Unten am Queulat-Pass bin ich zudem kurz nervös geworden: An die weissen ‘Use de cadenas’-Schilder habe ich mich bereits gewöhnt, die sind fest montiert und stehen auch im Hochsommer da. Aber hier hatte es zum ersten Mal mobile, orange Schilder mit der gleichen Aufschrift! Na, Schneeketten habe ich keine, dafür fabrikneue Sommerreifen und einen 4×4 – gilt das auch? Und dann hat’s auch noch immer stärker angefangen zu schneien, je weiter ich hochgefahren bin. ‘Wird schon klappen’, dachte ich und habe gas gegeben… Es wurde dann zwar etwas nervenaufreibend aber schlussendlich kein Problem. Trotzdem: In zwei Wochen wäre ich hier so wohl nicht mehr durchgekommen.

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Dem Ende der Strecke schaue ich mit einen lachenden und weinenden Auge entgegen: Einerseits sind die Landschaften immer noch wunderschön, ich liebe es in den winzigen Käffern entlang der Carretera zu übernachten und die Wanderungen in den Nationalparks sind der Hammer. Andererseits ist nun aber auch genug: Das Gerüttel geht mir inzwischen ganz schön auf die Nerven, der Rücken macht sich auch so langsam bemerkbar, den Spruch ‘Chile mejor’ können sie sich sonst wohin stecken und das Schild ‘Fin de Asfalto’ kann ich nun aber so was von definitiv nicht mehr sehen – irgendwann hört der Spass auf, baut endlich diese Strasse fertig 😡!

P. S.: Neben den bereits beim letzten Mal erwähnten ‘Lebewesen der Landstrasse’, die ab und zu den Weg blockieren, habe ich nun auch noch Schafe, Ziegen, einen einsamen Reiter, einen Reiter mit Schafherde und Hund, diverse Gauchos mit ihren Viehherden und seit gestern sogar einen tieffliegenden Vögelschwarm – kein Witz – auf meiner Liste. Und die vereinzelten verrücken Radfahrer, welche die 1200 km Schotter mit Muskelkraft bewältigen, könnte ich auch noch draufsetzen…